Vielleicht hat sich am Montagmorgen so mancher Fußgänger hinter dem Paul-Schneider-Gemeindezentrum in Hüttenberg gewundert. Kinder und Jugendliche schlugen mit so Pompfen aufeinander ein oder verteidigten die Angriffe des Gegners mit einem Schild. Was wild und gefährlich aussah, war in Wahrheit ganz harmlos: das Spiel heißt Jugger und klare Regeln sorgen für die notwendige Fairness. Ziel des Spiels ist es, dass der Läufer einen Jugg, ähnlich wie beim Football, in die Endzone des Gegners transportiert. Die Mitspieler wollen dies mit ihren Waffen ermöglichen bzw. Angriffe des Gegners verhindern. Joshua Bremer, Mitarbeiter in der Jugendförderung des Lahn-Dill-Kreises hatte die Einladung des CVJM Hochelheim/Hörnsheim angenommen und die Kinder für das Spiel begeistert. Nach einem anspruchsvollen Aufwärmtraining zeigte er den Kindern im Einzeltraining Tricks und Kniffe für Verteidigung und Angriff. Auch die übrigen Regeln waren schnell erklärt und so hatten die Kinder sichtlich Spaß dabei mit den gepolsterten Stäben die gegnerische Mannschaft in Schach zu halten. Schläge auf Kopf und Hände sind dabei tabu. Wer getroffen ist, muss sich auf den Boden knien und eine bestimmte Zeit aussetzen. In der Sportart, die ihren Ursprung in einem australischen Science-Fiction-Film hat, kommt es auf Schnelligkeit, Übersicht und gute Absprachen an. Als die Kinder dies verinnerlicht hatten, wurde das Spiel zum Selbstläufer und das Ergebnis zur Nebensache.

Fotos: Johannes Blöcher-Weil