Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) ist die weltweit größte, überkonfessionelle Jugendorganisation. International ist die Bewegung unter dem englischen Namen Young Men’s Christian Association (YMCA) bekannt und im CVJM-Weltbund zusammengeschlossen. Ihm gehören rund 120 Nationalverbände an, darunter auch der CVJM Deutschland.
Die Symbole der CVJM-Bewegung
Das Symbol der CVJM-Bewegung ist ein rotes, gleichseitiges Dreieck mit horizontalem schwarzen Balken, auf dem der Schriftzug YMCA/CVJM steht. Das Dreieck soll daran erinnern, dass bei der gesamten CVJM-Arbeit der ganze Mensch im Vordergrund steht. Dabei steht der obere Balken für den Geist, gestützt von den beiden Balken für Körper und Seele.
Der CVJM-Weltbund hat ein eigenes Symbol. Es besteht aus der aufgeschlagenen Bibel, die auf Johannes 17, 21 verweist. Dort steht die Losung des Weltbundes, „damit sie alle eins seien“. Umrandet wird dies mit den Namen der fünf Erdteile in lateinischer Sprache.
Gründung
In Deutschland entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche evangelische Jünglingsvereine. Aus ihnen sind später zahlreiche CVJM hervorgegangen. Am 6. Juni 1844 wurde der erste YMCA von George Williams in London gegründet. Williams wollte jungen Männern in der Großstadt Glaubens- und Lebensorientierung geben. Daraus entstand eine weltweite Bewegung. In Deutschland wurde im Jahre 1848 der „Rheinisch-Westfälische Jünglingsbund“ in Elberfeld (heute zu Wuppertal) als erster regionaler Zusammenschluss gegründet. 1883 wurde der erste deutsche Verein mit dem offiziellen Namen „Christlicher Verein junger Männer“ in Berlin gegründet.
Die Pariser Basis und der CVJM-Weltbund
Die Idee einer weltweiten Bewegung mit einer internationalen Verwaltung hatte der CVJM-Sekretär Henry Dunant. Auf der ersten CVJM-Weltkonferenz in Paris verfassten die Delegierten eine Erklärung, die Pariser Basis. Darin heißt es: „Die Christlichen Vereine Junger Männer haben den Zweck, solche jungen Männer miteinander zu verbinden, welche Jesus Christus nach der Heiligen Schrift als ihren Gott und Heiland anerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meisters unter jungen Männern auszubreiten.“
Der CVJM organisierte sich nach und nach auf allen Kontinenten. Dabei ging es um Missionsarbeit, aber auch darum, die Lebensbedingungen der Bevölkerung konkret zu verbessern. Dazu dienten Gesundheits- und Alphabetisierungskampagnen, aber auch der Sport. Bei der 6. Weltrats-Tagung des CVJM 1973 in Kampala, Uganda, wurde ergänzend zur Pariser Basis Folgendes beschlossen: „Die Pariser Basis sagt aus, dass Christus das Zentrum der als weltweite Gemeinschaft verstandenen Bewegung ist, in der Christen aller Konfessionen miteinander verbunden sind. Sie folgt dem Grundsatz einer offenen Mitgliedschaft, die Menschen ohne Rücksicht auf ihren Glauben, ihr Alter, ihr Geschlecht, ihre Rasse und ihre sozialen Verhältnisse umfasst. Die Basis ist nicht dazu bestimmt, als Bedingung für die Einzelmitgliedschaft im CVJM zu dienen, welche bewusst dem Ermessen der Mitgliedsbewegungen des Weltbundes überlassen bleibt. Die Basis macht deutlich, dass die Mitgliedsbewegungen die Freiheit haben, ihre Zielsetzungen anders auszudrücken, in einer Weise, die unmittelbarer den Bedürfnissen und Vorstellungen derer entspricht, denen sie dienen. Entscheidend ist, dass die Zielsetzungen in der Beurteilung des Weltbundes im Einklang stehen zur Pariser Basis. In Anbetracht der Prägung der CVJM in der Welt von heute werden durch diesen Akt der Anerkennung der Pariser Basis den verschiedenen Vereinen und ihren Mitgliedern als Mitarbeiter Gottes Forderungen auferlegt, zu denen gehören.
• Für Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle zu wirken.
• Für die Schaffung und Erhaltung einer Welt zu wirken, in der die Beziehungen der Menschen untereinander durch Liebe und Verständnis gekennzeichnet sind.
• Auf Verhältnisse und deren Erhaltung im CVJM und in der Gesellschaft, ihren Organisationen und Einrichtungen hinzuarbeiten, die der Ehrlichkeit, Vertiefung und schöpferischen Fähigkeit Raum geben.
• Formen der Mitarbeit und des Programms zu entwickeln und zu erhalten, die die Vielfalt und Tiefe christlicher Erfahrung deutlich machen.
• Für die Entfaltung des ganzen Menschen zu wirken.“
International ist der Verein breit aufgestellt. In den USA betreibt der CVJM unter anderem Sportzentren, Gesundheitsprogramme und Jugendherbergen. In Israel baut der CVJM Berufsbildungszentren auf und führt Bildungsprogramme in Flüchtlingslagern durch. In Ecuador fördert der CVJM die Stadtentwicklung mit der Schaffung von demokratischen Quartierorganisationen.